Von Michael Psotta
Auch für Luxuswohnungen gilt: Kein Kriterium ist wichtiger als die Lage, wenn es die Immobilie zu bewerten gilt. Selbst in der tiefen Immobilienkrise, die Spanien in den vergangenen Jahren durchleben musste, standen die Eigentümer teurer Wohnungen in Madrid noch einigermaßen auf der sicheren Seite. Auch in London, wo der Brexit allmählich den Immobilienmarkt zu dämpfen beginnt, werden Wohnungen in den guten Lagen auf Dauer gefragt bleiben. Die dahinter stehende Überlegung ist, dass auch in Krisenzeiten die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es Interessenten für Immobilien in begehrten Städten und dort vor allem in den besten Lagen gibt.
Umgekehrt steigt die Möglichkeit, dass Eigentümer auf ihren Immobilien sitzenbleiben, je weiter entfernt die Objekte von den Metropolen und den beliebten Urlaubsgebieten liegen. Beispiel Spanien: Dort brach der Markt für Wohnungen im Niemandsland zwischen Madrid und der Küste in der Immobilienkrise sogar komplett zusammen, weil es schlicht keine Käufer mehr gab.
Für diese Risiken scheint in Deutschland so mancher immun zu sein. So kennzeichnet unser Land, dass es zahlreiche erfolgreiche Unternehmer auch in der Provinz gibt, die sich nicht davon abhalten lassen, eben dort auch teure Villen zu bauen. Wertverlust im Verkaufsfall ist da nicht unwahrscheinlich. Sind diese Villenbesitzer in der Provinz, so erfolgreich ihre mittelständischen Unternehmen in aller Welt auch sein mögen, auf dem Immobilienmarkt also schlecht beraten? Wohl eher nicht, weil ihr Bau- oder Kaufmotiv als Eigennutzer völlig nachvollziehbar ist. Das Nachsehen dürften vielmehr die Erben haben.
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