Von spießig zu individuell – die Entwicklung des Wohnzimmers

Das Wohnzimmer ist in den meisten Wohnungen ein Ort, an dem die Familie zusammenkommt, Fernsehen geschaut oder Spiele gespielt werden. Doch was die Einrichtung und den Zweck angeht, gab es in den letzten Jahrzenten einige Änderungen und Trends, die die Wohnzimmer durchlaufen haben. Ein Blick auf die Vergangenheit verrät: wo früher Eleganz und strenge Vorgaben dominierten, bekommt das Persönliche sowie der eigene Stil heute deutlich mehr Bedeutung bei der Einrichtung.

Elegant und repräsentativ im 19. Jahrhundert

Mit dem Ende des Wiener Kongresses bekam das Private im eigenen Heim in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen neuen Stellenwert innerhalb der bürgerlichen Schicht. Ein extra dafür vorgesehenes Zimmer wurde errichtet: das Wohnzimmer. Im Biedermeier Wohnzimmer standen Eleganz und Zweckmäßigkeit im Vordergrund. Während heute auch besonders das Gemütliche ein wichtiger Aspekt bei der Einrichtung ist, war der repräsentative Aspekt des Wohnzimmers in der Biedermeier Zeit maßgeblich. Eingerichtet mit glatten, fein polierten Holzmöbeln wie Nähtischen, Kommoden & Co. aus etwa Mahagoni oder Nussbaum wurden hier Gäste empfangen und bewirtet. 

 

Grammophone, Bauhaus & schlichte Formen

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Grammophon ein beliebtes Wohnaccessoire. Es wurde Musik gehört und entspannt. Ab diesem Zeitpunkt bekam das Wohnzimmer einen wohnlichen Charakter und wurde zunehmend ein Ort für freizeitliche Aktivitäten. Mit der Gründung der Bauhaus-Schule 1919 wurden sowohl die Architektur als auch die Wohneinrichtung von schlichten Formen und Funktionalität geprägt.

 

Spießig und konventionell

In der Nachkriegszeit prägen die Wohnzimmer spießige Anordnungen nach amerikanischem Vorbild. Erstmals fand man ab den 1950er Jahren die gegenwärtig beliebte Anordnung einer Sitzecke mit Polstermöbeln und einem Fernseher. Daneben zierten Cocktailsessel und Tütenleuchten die deutschen Wohnzimmer.

 

70er Jahre: Farbenfroh und lässig

Ein paar Jahrzehnte später wurde es bunt und kreativ. Neben Mustertapete in den unterschiedlichsten Farben, flauschigen Sofas und ausgefallenen Stehleuchten gab es in den 70er Jahren keine Vorgaben bei der Einrichtung. Im Gegenteil: je ausgefallener und farbenfroher, desto besser. Zusätzlich dazu wurden bodennahe Polstermöbel beliebt, gerne auch mit floralen Drucken. Alle 70er Jahre Fans finden mit einem MADE.com-Gutschein stylische Möbel im Retro-Stil.  Passend dazu wurde das Wohnzimmer in den 70er Jahren mit Zimmerpflanzen, Pinboards & Co. dekoriert. In diesem Jahrzehnt wurden auch die ersten DIY Projekte durchgeführt, wodurch selbsterrichtet Dekoration Platz im Wohnzimmer bekamen.

 

2000er Jahre: Retro

Während in den 80er und 90er Jahren Sideboard, Sofa & Co. in gedeckteren Farben, wie Braun und Beige, für die Sideboard, gewählt werden, ließ man sich in den 2000er Jahren von vergangenen Wohnstilen erstmals inspirieren. Ob futuristische Formen aus den 60er Jahren oder die einfachen Formen aus den 50ern – fast nostalgisch wurden bekannte Einrichtungen nachgestellt und gaben dem eigenen Wohnzimmer einen Retro-Touch.  

 

Heute: persönliche Note & freier Stil

Als Ausgleich zu umgebender Technik, wie Smartphone, Kindle & Co. wollte man sich ab den 10er Jahren in seinem Heim mit natürlichen Materialien umgeben. Besonders vertreten war der Skandi-Chic Wohnstil, welcher durch helle Töne und Holzmöbel die deutschen Wohnzimmer prägte. Ganz anders als in den 70er Jahren beispielsweise wirkten die Wohnzimmer keinesfalls aufdringlich, sondern eher harmonisch und unaufgeregt. Schlichte Formen wurden mit gedeckten Farben, wie weiß, grau und Pastellfarben, kombiniert, wodurch das Wohnzimmer zum Erholungsort wurde.

 

Durch die Pandemie hat das Zuhause eine neue Bedeutung und Aufteilung bekommen. Da viele Menschen seitdem von zuhause aus arbeiten, verschmelzen zunehmend die Grenzen zwischen Wohn- und Arbeitszimmer. Demnach gibt es keine Vorgaben, sondern vielmehr die Herausforderung seinen eigenen Wohnstil zu finden, der zu einem selbst passt. Ob selbstgebaute Möbel, gemäß dem Nachhaltigkeitstrend, oder verspielt im Boohoo-Stil – heute ist alles erlaubt, was Ihnen gefällt und womit Sie sich in den eigenen vier Wänden wohlfühlen.

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